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  • Thema von MissUnpredictable im Forum News und Infos

    Ich suche noch Mitgestalter des Forums mit Mitbestimmungsrecht- entweder Administrator oder Moderator. Ihr dürft machen was ihr wollt und habt genauso viel Recht wie ich. Wir können das Forum gemeinsam leiten.
    Über eigene Ideen und Interesse an Hilfe und im Aufbau des Forums bin ich sehr dankbar.

    Liebe Grüße,
    MissUnpredictable

  • ...Datum13.09.2010 20:36
    Thema von MissUnpredictable im Forum Vorstellungen

    ...

  • Über Süchte und ZwängeDatum13.09.2010 19:52
    Thema von MissUnpredictable im Forum Drogen, Süchte und Zwänge

    Sucht

    ■Sucht ist eine psychische Störung mit Krankheitswert, keine moralische Schwäche und kein krimineller Zustand.
    ■Sucht ist ein zwanghaftes Verhalten und kann sowohl an bestimmte Substanzen (stoffgebunden), als auch an bestimmte Verhaltensweisen gebunden sein.
    ■Sucht bedeutet auch immer psychische Abhängigkeit, ob eine (physische) körperliche Abhängigkeit entsteht, hängt von den jeweiligen Substanzen ab.
    ■Sucht ist ein prozesshaftes Geschehen und entsteht nicht von einem Tag auf den anderen, sondern über einen längeren Zeitraum, oft schleichend, die Übergänge sind fließend und für Angehörige und Betroffene schwer erkennbar.
    ■Genuss, Missbrauch, Abhängigkeit: nicht jede Einnahme eines Rauschmittels führt zur Abhängigkeit. Genuss bezeichnet den „gesunden Konsum“ von Substanzen, ohne Druck, sie weiterhin zu gebrauchen. Der Missbrauch geht über den gewöhnlichen Gebrauch einer Substanz hinaus (z.B. um einen unliebsamen Gefühlszustand zu beseitigen), ist aber noch keine Abhängigkeit.
    ■Sucht bedeutet Suche nach einem anderen Bewusstseinszustand. Es kommt zu chronischen oder periodischen Rauschzuständen, die mit (teils irreversiblen) Veränderungen des Gehirns einhergehen.

    Zu den typischen Kennzeichen von Sucht gehören:

    ■Starker Wunsch oder eine Art Zwang
    die Substanz zu konsumieren bzw. das Verhalten auszuüben.
    ■Erhöhung der Dosis
    um eine gleiche Wirkung zu erzielen, sind immer höhere Dosen erforderlich.
    ■Kontrollverlust
    bezüglich Beginn, Beendigung und Menge des Konsumverhaltens.
    ■Körperliche Entzugserscheinungen
    bei Absetzen/Reduktion des Suchtmittels
    ■Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen und Vergnügen
    zugunsten des Suchtmittels und erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen oder dem Verhalten nachzugehen.
    ■Trotz schädigender Wirkung (z.B. körperliche Folgen) anhaltender Substanzkonsum.

    1. Substanzgebundene Süchte:


    Legale Stoffe:

    Alkohol

    Nikotin

    Koffein, Teein

    Schnüffelstoffe

    Verordnete Medikamente


    Illegale Stoffe:

    Opiate

    Kokain u. Crack

    Cannabisprodukte

    Halluzinogene

    Synthetische Drogen

    Nicht verordnete Medikamente


    2. Nicht substanzgebundene Süchte:
    ■Spielsucht
    ■Computersucht/Internetsucht
    ■Sportsucht
    ■Kaufsucht
    ■Arbeitssucht
    ■Esssucht/Magersucht

    Verhaltensweisen mit Suchtcharakter können auch der Einstieg für stoffgebundene Abhängigkeit sein; so kann z.B. Arbeitssucht mit Nikotin-, Koffeinsucht und der Abhängigkeit von Aufputschmitteln einhergehen.
    Nicht stoffgebundene Süchte sind sozial anerkannt, es fällt dem Betroffenen eher leicht, den suchtartigen Charakter lange geheim zu halten.

    Polytoxikomanie (=Mehrfachabhängigkeit):
    Viele Suchtkranke sind nicht nur von einer Substanz abhängig, oft liegt eine
    Mehrfach- und Mischabhängigkeit vor, z.B. von Alkohol und Tabletten.

    Zwänge

    Unter Zwangsstörungen versteht man, wenn eine Person sich dazu gezwungen fühlt, bestimmte Rituale auszuführen. Diese Rituale dauern häufig viele Stunden an und werden von der betroffenen Person als vollkommen sinnlos erlebt. Von Zwangsstörungen Betroffene fühlen sich aus unerklärlichen Gründen dazu veranlasst, immer wieder bestimmte Handlungen durchzuführen oder bestimmte Gedanken zu denken. Hier unterscheidet man zwischen Zwangsverhalten (z.B. Wasch- oder Kontrollzwang, zwanghafte Kontrolle von Türschlössern, Gashähnen etc.) und Zwangsgedanken (Zählzwang, Grübeln, sinnloses Wiederholen von Inhalten).

    Zwänge als Symptom sind zwar charakteristisch für das Krankheitsbild der Zwangsstörung, treten aber auch bei anderen Persönlichkeitsstrukturen und Krankheitsbildern auf. In Ansätzen kennt wahrscheinlich jeder gelegentliche Zwanghaftigkeit. Das gilt besonders für Kinder (z.B. nicht auf Fugen treten dürfen).

    Zwangssymptome können viele verschiedene Formen annehmen. Sie variieren von einer gelegentlichen, leicht bizarren Idee (wie z.B. das bereits erwähnte "nicht auf Fugen treten dürfen") bis hin zur Zwangshandlung, die den ganzen Alltag bestimmt (z.B. sich ständig waschen zu müssen).

    Unterbricht die betroffene Person diese Rituale, führt das zu einer hohen Erregung und einem Gefühl des Unbehagens. Häufig treten Zwangssymptome gemeinsam mit Depressionen auf.

  • Was sind Essstörungen?Datum13.09.2010 19:35
    Thema von MissUnpredictable im Forum Essstörungen und -verh...

    Menschen, die an Essstörungen leiden, zeigen Störungen der Nahrungsaufnahme (Dysorexie) sowie des Körpergewichts (Dysponderosis) ohne erkennbare organische Ursachen. Die unterschiedlichen Manifestationen der Essstörungen können dabei durchaus auch ineinander übergehen ("Dysorexie-Dysponderosis-Kontinuum" ).

    Essstörungen gehören zu den psychischen Störungsbildern mit der stärksten Zunahme der letzten Jahrzehnte. Acht Prozent aller erwachsenen Frauen und vier Prozent aller über 18-jährigen Männer in Österreich gelten als untergewichtig. Und fast die Hälfte aller männlichen und rund ein Drittel aller weiblichen Österreicher galten im Jahr 2003 als übergewichtig, 12% aller Männer und 17% aller Frauen sind von Adipositas ("Fettsucht" ) betroffen (siehe Grafik unten). In den USA gelten bereits - wohlgemerkt trotz eines Überangebots an Diät-Strategien - rund ein Drittel aller Erwachsenen als fettsüchtig. Gesundheitsexperten vermuten, daß diese Tendenz noch weiter zunehmen wird und aus diesem Grund mit Essstörungen verbundene Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden und Schäden des Verdauungstraktes zukünftig zu den wesentlichsten Gesundheitsrisken werden. So stellen sich schwierige "Herausforderungen" für unsere westliche Überflussgesellschaft mit ihrer Nahrungsmittelindustrie.

    Anorexia nervosa
    Extreme Magerkeit durch Fasten. Die betroffenen Menschen haben starke Furcht vor Gewichtszunahme, das Fasten kann im Extremfall lebensgefährliche Ausmaße annehmen: eine im Juli 2000 fertiggestellte Langzeituntersuchung der Universitätsklinik Heidelberg etwa ergab, daß jede zehnte Frau mit Magersucht noch Jahrzehnte später am Vollbild der Erkrankung leidet, über 15% der Erkrankten sterben an direkten Folgen.
    "Betroffen" von Anorexia nervosa sind hauptsächlich junge Frauen (ca. 0,5-1%) zwischen ca. 12 und 25 Jahren - und zwar immer mehr von ihnen.
    Als Teilursachen werden in vielen Forschungsarbeiten Zusammenhänge mit der geschlechtlichen Rollenidentität und/oder familiäre Dynamiken angenommen, neuere Forschungen legen jedoch nahe, daß auch weitere Faktoren wie z.B. Körperbildstörungen mitverantwortlich sein dürften.
    Therapeutisch haben sich vor allem systemische (familientherapeutische), hypnotherapeutische, verhaltenstherapeutische und psychoanalytische Verfahren bewährt, und zwar in Form von Gruppen- oder Einzeltherapien.

    Magersucht mit Laxantien- und Diuretika-Abusus
    Bulimische Magersucht, eine Mischform von Bulimia nervosa und Anorexia nervosa, bei der meist mit medikamentöser Unterstützung abgeführt wird.

    Bulimia nervosa
    Die betroffenen Frauen und (seltener) Männer (ca. 4-6% der weiblichen Bevölkerung zwischen 15 und 35 Jahren, Tendenz steigend, besonders im Jugendalter) haben meist Normalgewicht (-> keine Auffälligkeit beim BMI-Test), allerdings haben sie mehr oder weniger oft regelrechte "Essanfälle" (->Binge eating), bei denen exzessiv (schnell und große Mengen) meist hochkalorischer Nahrungsmittel gegessen und danach Kompensationsmaßnahmen ergriffen werden, um das Körpergewicht zu halten (z.B. selbst herbeigeführtes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln oder anderen Medikamenten, Fasten oder exzessive Ausübung von Sport). Das extreme Essverhalten wird gut verborgen - es gibt Betroffene, die vor ihren Partnern jahrelang verheimlichen, dass sie sich teils mehrmals pro Woche übergeben
    Das angepeilte Körpergewicht kann bei der Bulimie durchaus auch untergewichtig sein.
    Die Prävalenz wird auf etwa 2% aller Frauen ab der Spätpubertät bis ca. dem 35. Lebensjahr geschätzt, wobei extremes Übergewicht oder auch eine Anorexia nervosa sehr häufig einer Bulimie vorausgehen.
    Therapeutisch haben sich vor allem systemische (familientherapeutische), verhaltenstherapeutische und psychoanalytische Verfahren bewährt, und zwar in Form von Gruppen- oder Einzeltherapien.

    Latente Adipositas
    Latent ess"süchtige" Menschen versuchen, ihren Körper völlig unter Kontrolle zu halten, indem sie einen Wechsel zwischen Total-Diäten und zuviel-Essen betreiben. Ihr Körpergewicht beschäftigt sie ständig - und sie haben das Gefühl, einem dauernden Kampf gegen dieses "Auf und Ab" ausgeliefert zu sein.
    Die latente Adipositas kann der Einstieg zu Bulimie oder Anorexie sein.
    Diagnostisch ist sie im Schema ICD-10 (International Classification of Diseases) erfaßt, jedoch nicht im DSM IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fourth Edition), da zum Zeitpunkt dessen Erstellung nicht nachgewiesen war, daß hiefür psychologische (Mit-)Ursachen vorliegen. Es besteht heute jedoch kein Zweifel mehr darüber, daß psychologische Faktoren in der Entstehungsgeschichte (Ätiologie) und/oder dem Verlauf der Adipositas eine Rolle spielen, was mit speziellen Tests nachgewiesen werden kann. Folglich stellt psychotherapeutische Unterstützung eine wesentliche Begleitmaßnahme in der Therapie dieser Eßstörung dar. Als Methoden haben sich die gleichen wie bei der Bulimie bewährt.

    Adipositas mit vermehrter Nahrungsaufnahme
    Im Volksmund oft "Esssucht" oder "Fresssucht" genannt. Die betroffenen Menschen haben die Kontrolle über ihr Essverhalten verloren und sind durch die sie überkommenden Essanfälle sowie den Jojo-Effekt von Schnell-Diäten meist leicht bis stark übergewichtig - ein Zustand, unter dem sie stark leiden.
    Therapeutisch haben sich vor allem systemische (familientherapeutische), verhaltenstherapeutische, gestalttherapeutische und psychoanalytische Verfahren bewährt, und zwar in Form von Gruppen- oder Einzeltherapien.

    Sonderformen von Essstörungen
    "EDNOS"

    EDNOS ist eine Abkürzung für "Eating Disorder Not Otherwise Specified". Unter diesem Krankheitsbild (spezifiziert unter dem Diagnoseschlüssel 307.50 des DSM IV und dem Schlüssel F50.9 des ICD-10) werden jene Eßstörungen zusammengefaßt, die entweder eine Mischform aus Anorexie, Bulimie und Adipositas darstellen oder nicht eindeutig einer dieser Störungen zuzuordnen sind. Dazu gehören beispielsweise:

    •Frauen, die die Kriterien von Anorexie erfüllen, aber noch regelmäßige Menstruationsblutungen haben

    •wenn alle Kriterien der Anorexie erfüllt sind, aber trotz deutlichem Gewichtsverlust immer noch Normalgewicht vorliegt (->BodyMassIndex)

    •wenn eigentlich die Kriterien für Bulimie erfüllt sind, aber "Binge Eating"-Anfälle oder inadäquates Verhalten nach dem Essen seltener als 2x/Woche oder die Dauer von 3 Monaten auftreten

    •bei normalem Körpergewicht inadäquates Verhalten nach der Aufnahme normaler Nahrungsmengen (zB. selbstinduziertes Erbrechen nach dem Essen von 2 Keksen)

    •große Mengen von Nahrung werden gekaut und danach ausgespuckt, aber nicht geschluckt

    •Binge-eating disorder (siehe unten)

    Binge Eating
    Auch dies ist ein neuer Begriff in der Reihe der Essstörungen, der aus den USA kommt. "Binge" heißt übersetzt "Gelage" und wird in den USA üblicherweise im Zusammenhang mit Alkoholmißbrauch verwendet. Die damit angedeutete Nähe zu Suchterkrankungen drückt sich in der Verwendung des Begriffes für eine bestimmte Form der Eßstörung aus, nämlich "Essattacken". Von "Binge Eating" wird dann gesprochen, wenn mindestens 6 Monate hindurch an zumindest 2 Tagen pro Woche eine Anfall von Heißhunger auftritt, bei dem in kürzester Zeit ungewöhnlich große Mengen an Nahrungsmitteln aufgenommen werden. Eine Kontrolle über die gegessene Menge gibt es nicht. Außerdem müssen mindestens 3 der folgenden 6 Kriterien zutreffen:

    •essen, ohne hungrig zu sein

    •besonders schnelles Essen

    •essen, bis ein unangenehmes Gefühl einsetzt

    •es wird allein gegessen, um Gefühle von Schuld und Scham zu vermeiden

    •die Ess-Anfälle werden als belastend empfunden

    •nach dem Ess-Anfall treten Gefühle von Ekel, Scham oder Depressionen auf

    Die auf recht kurze Zeitspannen beschränkten Essattacken unterscheiden BED (Binge Eating Disorder) von Adipositas und die ausbleibenden Maßnahmen, eine Gewichtszunahme durch Erbrechen, Intensivsport oder Fasten zu verhindern von der Bulimie

    Anorexia athletica
    Hierbei handelt es sich aus therapeutischer Sicht um einen diagnostisch nicht relevanten Medien- bzw. Modebegriff, der eine Kombination von zwanghafter Diäternährung und übermäßigen Sport ("Sport-Sucht" ) beschreibt. Aus fachlicher Sicht wäre sie je nach Symptomatik im Bereich Bulimie oder EDNOS einzuordnen.

    Pica-Syndrom
    Das Pica-Syndrom (auch: Picazismus) wurde erst vor wenigen Jahren erstmals in der Fachliteratur erwähnt. Es bezeichnet ein Krankheitsbild, bei dem Menschen ungewöhnliche und ausgefallene Dinge essen, wie zum Beispiel Erde, Papierschnipsel, Kreide, Ton oder kleine Plastikspäne, mitunter auch Dinge, die bei anderen Menschen Ekel hervorrufen können wie Exkremente (Koprophagie).
    Bei kleinen Kindern ist hierbei zunächst einmal von einem bloßen Ausprobier- und Entdeckungsverhalten auszugehen, bei dem buchstäblich alles in den Mund genommen wird. Erst, wenn es häufig und offenbar absichtsvoll gewollt zu unterschiedslosem Aufessverhalten kommt, besteht möglicherweise Anlass, ein Pica-Syndrom anzunehmen.
    Vom medizinischen Standpunkt her ist zu erwähnen, dass Betroffene sich einem grossen Risiko von Vergiftungen und Infektionen aussetzen, häufig unterschätzt wird das Risiko einer einseitigen Ernährung oder gar Unterernährung oder ärztlich zu behandelnden Verstopfungen.

    Orthorexia nervosa
    Orthorexia nervosa bedeutet krankhaftes "Gesund"-essen, und ist diagnostisch in einem Grenzbereich zu Zwangsstörungen anzusiedeln. Betroffene verbringen mehrere Stunden täglich damit, Vitamingehalte und Nährwerte zu berechnen, sowie spezifische Lebensmittel für ihre Ernährung auszuwählen, wobei sich die Auswahl der "erlaubten" Lebensmittel tendentiell immer mehr verringert. Die Folgen dieses Störungsbildes sind längerfristig Unter- und Mangelernährung sowie soziale Isolation. Die Betroffenen zeigen oft Angst vor als ungesund geglaubten Lebensmitteln - Ängste, die manchmal auch wahnhafte Formen annehmen können.

    Diabulimie

    Diabulimie bezeichnet das Verhalten von DiabetikerInnen mit Essstörungen, sich selbst bewusst niedrig dosierte Insulingaben zu verabreichen, um das Gewicht besser halten zu können. Ausgangspunkt für dieses Verhalten ist i.d.R. eine bereits bestehende Bulimie.
    Insulin ist im Körper dafür zuständig, Glukose vom Blut in die Zellen zu transportieren. Ohne Insulin "verhungern" die Zellen, während der Organismus vom hohen Glukosegehalt des Blutes belastet wird. Die körperlichen Folgen von Diabulimie sind deshalb äußerst bedrohlich, wie neue amerikanische Studien zeigen: sehr häufig treten schwere und irreversible Folgeschäden an Augen, Nieren oder anderen Organen auf.
    Jede dritte weibliche Diabetikerin unter 30 Jahren kann lt. Studie als Diabulimikerin bezeichnet werden. Warnzeichen für Diabulimie sind Gewichtsabnahme trotz normaler oder zunehmender Ernährung bei Energiemangel, hoher Blutzuckerspiegel und/oder häufiger Drang zu urinieren (bei hohem Blutzuckerspiegel müssen die Nieren auf Hochtouren arbeiten, um die überschüssige Glukose aus dem Blut zu filtern).
    Diabulimie ist eine der für den Körper gefährlichsten Essstörungen.

  • Was ist das PTBS? Was ist eine MPS/DIS?Datum13.09.2010 19:32
    Thema von MissUnpredictable im Forum Dissoziationen, Trauma...

    Bedingung für die Diagnose der PTBS ist das Erleben eines traumatischen Ereignisses. "Traumatisches Ereignis" im Sinne von DSM-IV ist das Erleben, das Beobachten oder die Konfrontation mit dem tatsächlichen oder drohenden Tod oder einer schweren Verletzung der eigenen Person oder anderer Personen. Dabei erlebt die betroffene Person extreme Angst und fühlt sich hilflos. Traumatische Ereignisse können Kriegserlebnisse, Naturkatastrophen und Unglücksfälle (u.a. Erdbeben, Überschwemmungen, Stürme, Brände, Flugzeugabstürze, schwere Autounfälle), Folter und körperliche Mißhandlung während einer Inhaftierung sowie das Erleben sein, Opfer eines Sexualverbrechens (sexuelle Mißhandlung, Vergewaltigung) zu werden.

    Einige Personen erleben innerhalb von 4 Wochen nach einem traumatischen Ereignis dieses in Bildern, Gedanken, Träumen, Flashbacks oder Illusionen immer wieder (Wiedererleben des Traumas). Sie leiden oft stark darunter, wenn sie Menschen oder Gegenständen begegnen oder an Orten sowie in Situationen sind, die sie an das Ereignis erinnern, und vermeiden daher oft solche Konfrontationen (Furcht- und Vermeidungsreaktionen).Wenn sie zusätzlich sogenannte dissoziative Symptome wie emotionale Abgestumpftheit, Wahrnehmungsbeeinträchtigungen, Derealisation, Depersonalisation oder eine dissoziative Amnesie entwickeln und starke Ängste oder eine erhöhte körperliche Aktivität zeigen, die sich in Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationssschwierigkeiten, motorischer Unruhe und übertriebenen Schreckreaktionen äußert, dann spricht man von einer Akuten Belastungsreaktion (ICD-10) oder einer Akuten Belastungsstörung (ABS; DSM-IV).

    Die Akute Belastungsstörung hält zwischen 2 Tagen und 4 Wochen an. Wenn die Beschwerden innerhalb eines Monats nach dem traumatischen Ereignis nicht verschwunden sind, spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Zusätzlich zu den Symptomen der ABS findet man bei den Betroffenen der PTBS häufig eine Entfremdung von ihrer Familie, ihren Freunden und Verwandten sowie ihrer gewohnten Umgebung. Sie verlieren oft den Sinn für das Leben und interessieren sich nicht mehr für das, was sie früher gern getan haben.

    Eine PTBS muß im Gegensatz zu einer ABS nicht unbedingt innerhalb eines Monats nach dem traumatischen Ereignis beginnen, sondern kann auch erst deutlich später einsetzen, ohne daß vorher Symptome einer ABS oder einer anderen psychischen Störung aufgetreten sind. Leidet die betroffene Person zum ersten Mal unter Beschwerden einer PTBS, nachdem das Ereignis bereits länger als 6 Monate zurückliegt, so spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung Mit Verzögertem Beginn. Auch die Dauer einer PTBS ist anders als bei der ABS nicht festgelegt. Man kann allerdings kurz andauernde posttraumatische Belastungsstörungen von lang andauernden posttraumatischen Belastungsstörungen unterscheiden: Wenn eine PTBS maximal 3 Monate andauert, dann spricht man von einer Akuten Posttraumatischen Belastungsstörung. Dauert sie dagegen länger als 3 Monate an, dann liegt eine Chronische Posttraumatische Belastungsstörung vor.

    MPS/DIS

    Die dissoziative Identitätsstörung (DIS) – auch bekannt als multiple Persönlichkeitsstörung (MPS) – ist bis heute eine der umstrittensten psychiatrischen Diagnosen. Sie bezeichnet das Vorhandensein von zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder Persönlichkeitszuständen, die wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der betroffenen Person übernehmen. Die dissoziative Identitätsstörung tritt meist zusammen mit einer Reihe anderer Symptome auf, sodass es häufig zu Fehldiagnosen kommt.

    Als Ursache für die dissoziative Identitätsstörung kommt wiederholter Missbrauch in der Kindheit infrage. Die Aufspaltung in zwei oder mehr Teilidentitäten kann man als Versuch verstehen, mit dem erlebten Trauma zurechtzukommen: Die Betroffenen trennen das reale Geschehen vom Bewusstsein ab. Die Behandlung der dissoziativen Identitätsstörung ist meist langwierig. Ziel ist es, eine größtmögliche Stabilisierung des Betroffenen zu erreichen. Neben der Alltagsbewältigung stehen dabei das Kennenlernen und die Kooperation der Teilidentitäten untereinander im Vordergrund. Soweit möglich, ist es ratsam, die Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse in die Therapie der dissoziativen Identitätsstörung mit einzubeziehen. Viele Betroffene lehnen eine Integration und Verschmelzung der Teilidentitäten als Therapieziel ab.

  • Thema von MissUnpredictable im Forum Psychosen und Schizoph...

    Was ist eine Psychose?

    Eine Psychose ist ein krankhafter Geisteszustand, der geprägt ist durch Wahnerleben und veränderte Wahrnehmung bzw. Interpretation der Realität. Dieser Zustand tritt am häufigsten bei der bipolaren Störung (manische Depression) und bei der Schizophrenie auf. Auslöser ist in beiden Fällen eine Fehlreaktion des Gehirns, basierend auf biochemischen Vorgängen. Das ist allerdings eine Vermutung im logischen Umkehrschluss, weil sich beide Erkrankungen gut mit Medikamenten in den Griff bekommen lassen.

    Die Medikamente sind aber nur die eine Seite. Im psychotischen Zustand erkennt der Erkrankte meistens nicht, daß er krank ist. Bei der schizophrenen Psychose kommt oft ein Beeinträchtigungs- und Verfolgungserleben dazu. Deshalb ist es in vielen Fällen notwendig, zum Schutz des Erkrankten vor einem Suizid oder zum Schutze der Umwelt vor evtl. zerstörerischen Aktivitäten, den Erkrankten (oder die Erkrankte) zwangsweise in eine psychiatrische Einrichtung zu bringen. Dort wird der Erkrankte mit entsprechenden Psychopharmaka behandelt, wenn notwendig auch gegen seinen Willen. Das Problem bei der Genesung ist, daß nach erfolgter Entlassung aus dem Krankenhaus bei dem Patienten die Einsicht für die Medikation vorhanden sein muss. Ohne Medizin tritt die Krankheit meistens wieder auf. Es gibt aber auch Leute, die wieder gesund werden, ohne fortdauernd Medikamente zu nehmen.

    Der Ausbruch einer Psychose bringt für den Betroffenen meistens auch einen herben Einschnitt in das bisherige Leben. Beim Auftreten in jungen Jahren be- oder verhindert sie die Ausbildung des jungen Erwachsenen. Die oft bleibende Behinderung bzw. Beeinträchtigung des Leistungsvermögens verringert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Oft wird der Erkrankte dann zum Sozialfall oder, wenn er "Glück" hat, bekommt er Leistungen aus seiner Rentenversicherung. Er kommt, wenn sich nicht andere um ihn kümmern, in eine soziale Isolation. Das Bild eines psychisch Kranken in der Öffentlichkeit ist auch nicht gerade vertrauenserweckend. Der Begriff verrückt oder schizophren wird meistens abwertend gebraucht. Und wenn man mal etwas von Schizophrenie hört, dann meist in den Nachrichten in Zusammenhang mit Mord und Totschlag. Die bizarren Motive, die man da hört, ziehen die Reporter magisch an. Dabei sind schizophren erkrankte Menschen im Durchschnitt auch nicht gewalttätiger als der "normale" Teil der Bevölkerung.

    Was ist Schizophrenie?

    Der Begriff Schizophrenie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Schweizer Psychiater eingeführt und ist eigentlich ein wissenschaftliches Konstrukt. Denn die Krankheit zeigt kein einheitliches Bild und kann sogar bei demselben Patienten zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich verlaufen. Man spricht deshalb auch von den Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis. Schizophrenie bedeutet Bewusstseinsspaltung und soll damit meinen, daß das Erleben des Erkrankten geteilt ist in die Wahrnehmung der Realität so wie sie ist und in die Wahrnehmung einer "virtuellen" Realität, nämlich der eingebildeten.

    Der Verlauf der Krankheit gibt oft Rätsel auf. So hören manche Patienten innere Stimmen, die sie beeinträchtigen, haben optische Halluzinationen, fühlen sich von Strahlen bedroht und von magnetischen Einflüssen. Insbesondere letztere Phänomene erleben die Erkrankten als Gedankenentzug. In der akuten Phase der Psychose, insbesondere bei Ersterkrankung, wenn man noch nicht weiß, daß man krank ist, versucht man sich verständlicherweise eine Erklärung für all diese, zum Teil körperlich erfahrbaren Dinge, zurechtzulegen. Die Erklärung findet sich leicht in vermeindlicher Überwachung und Verfolgung der eigenen Person. Von CIA und Stasi hat man ja genug schlimme Dinge gehört. Hinzu kommt, daß bei akuter Überforderung des Gehirns, verursacht durch den Wahrnehmungsstress, alle Dinge um einen herum als auf die eigene Person bezogen fehlinterpretiert werden können. So bildet sich schnell ein Wahn, in dem sich alles um die eigene Person dreht. Das Charakteristische an der ganzen Geschichte ist aber, daß der Verstand dem Kranken bleibt, er ist nur in eine Falle geraten und wandelt auf den Spuren des Wahns. Selbst im von außen betrachtet desolaten Zustand der Gedankenverwirrung und der Katatonie arbeitet der Verstand des Kranken normal, er sieht sich jedoch auf Grund der Wahneinbildungen zu diesem Verhalten gezwungen, was immer auch das konkrete Wahnmotiv sein möge.

    Durch medikamentöse Behandlung der Erkrankten mit speziellen Neuroleptika können die Symptome gemildert werden und dadurch der Wahn oft beseitigt werden. In schweren Fällen, insbesondere bei Katatonien, ist oft die Elektroheilkrampfbehandlung die einzige Rettung. Sie hat unverdientermaßen einen etwas schlechten Ruf als Elektroschocktherapie, weil sie früher ohne Narkose durchgeführt wurde und nicht selten zur Disziplinierung störender Patienten diente.

    Schizophrenie ist gar nicht so selten. Zirka 1% der Bevölkerung ist davon betroffen. Das heißt aber nun nicht, daß jeder 100., dem wir begegnen, vom Wahn befallen ist. Die akute Krankheitssymptomatik tritt bei einem Drittel der Betroffenen einmal auf im Leben und dann nie wieder. Bei einem weiteren Drittel kann es in größeren Abständen zu Rückfällen kommen. In der Zwischenzeit sind sie aber völlig gesund, was ihren Geisteszustand anbelangt. Nur beim letzten Drittel überwiegen die Rückfälle und die Krankheitssymptomatik. Für fast alle Betroffenen gilt: Eine bestimmte, regelmäßig eingenommene, Erhaltungsdosis von Neuroleptika verhindert in der Regel den Rückfall. Oft bleibt nach Rückfällen eine Behinderung in Form von verminderter Stressverträglichkeit und Defiziten bei der sozialen Kommunikation. Somit ist die Schizophrenie eine der Hauptursachen für die Invalidisierung junger Menschen. Bei Männern tritt die Ersterkrankung angefangen vom Teenageralter bis in die 20er hinein auf, bei Frauen ein paar Jahre später.

    Obwohl es oft fälschlicherweise angenommen wird, ist die Schizophrenie keine Persönlichkeitsspaltung. Störungen der Persönlichkeit sind eine völlig andere Form psychischer Erkrankung.

  • Über sexuellen MissbrauchDatum13.09.2010 19:27
    Thema von MissUnpredictable im Forum Sexueller Missbrauch u...

    Sexueller Missbrauch bezeichnet unter Strafe gestellte sexuelle Handlungen an Menschen. In der Sozialwissenschaft wird der Begriff oft auf Handlungen ausgedehnt, die nicht strafbar sind, aber moralisch verurteilt werden. Psychologisch wird als Missbrauch verstanden, wenn eine Handlung das Opfer in seiner sexuellen Integrität verletzt und ihm psychischen Schaden zufügt. Die Ebenen juristischer, sittenmoralischer und psychologischer Bewertung müssen dabei nicht zwangsläufig übereinstimmen, sondern können sich im Einzelfall auch widersprechen.

    In der sozialwissenschaftlichen Literatur, in Bereichen der Arbeit mit den Opfern, auch bezüglich Therapien sowie in psychologischen Zusammenhängen wird auch die Bezeichnung sexuelle Gewalt oder konkreter sexualisierte Gewalt benutzt. Der Begriff sexualisiert soll meinen, dass Gewaltaspekte nicht ihren Ursprung in der Sexualität haben, jedoch hier mittels sexueller Handlungen zum Ausdruck gebracht werden.

    Sexueller Missbrauch wird in Deutschland als schwerwiegendes Verbrechen angesehen, das gilt insbesondere für den schweren sexuellen Missbrauch von Kindern.

  • Was ist Borderline?Datum13.09.2010 19:25
    Thema von MissUnpredictable im Forum Borderline

    Das Borderline-Syndrom zählt inzwischen zu den meist verbreiteten psychischen Erkrankungen und gehört zu den "emotional instabilen Persönlichkeitserkrankungen".
    Die Betroffenen neigen dazu, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren und leiden unter häufigen Stimmungsschwankungen. Ihre Fähigkeit vorauszuplanen ist gering und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu explosivem, manchmal gewalttätigem Verhalten führen. Zudem sind das eigene Selbstbild und Zielvorstellungen unklar und gestört.
    Ihre Neigung zu intensiven, aber unbeständigen zwischenmenschlichen Beziehungen kann zu wiederholten emotionalen Krisen mit Suiziddrohungen bzw. Suizidversuchen oder selbstschädigenden Handlungen führen.

    Die eine Borderline-Störung mit den typischen Symptomen und der einen Behandlungsmöglichkeit gibt es nicht.
    Aufgrund der Vielfalt der Symptome und Beschwerden und ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen wird sie wie kaum eine andere psychische Störung kontrovers diskutiert.

    Die Schwierigkeit beginnt schon in dem Begriff:
    In der aktuellen Literatur zum Thema finden sich "Borderline-Störung", "Borderline-Persönlichkeitsstörung", emotional instabile Persönlichkeit vom Borderline Typus usw.

    Oft werden diese Begriffe wie Synonyme verwendet, was dem Problem und den Betroffenen nicht gerecht wird.

    Symptome
    Jeder Mensch kann manche, der nachstehend angeführten Symptome, bei sich wahrnehmen ohne deshalb unter dem Borderline-Syndrom zu leiden.
    Aber auch für die vom Krankheitsbild Betroffenen ist oft nur ein Teil der Beschwerden wahrnehmbar und diese nehmen bei jeder Borderline-Persönlichkeit andere Ausprägungen an.
    Es werden nun körperliche, seelische und sich im Verhalten spiegelnde Symptome beschrieben:

    - Angstzustände
    - Zwänge
    - Konzentrationsschwierigkeiten
    - Körperliche Anspannung
    - Schlafstörungen
    - Alpträume
    - Innere Leere
    - Unwirklichkeitsgefühle
    - Hoffnungslosigkeit
    - Deprimiertheit
    - Verzweiflung
    - Antisoziales Verhalten
    - Häufige und unangemessene Zornausbrüche
    - Autoaggressivität
    - Fremdaggressivität
    - Wut
    - Suizidalität / Suizid
    - Drogenmißbrauch
    - Alkoholmißbrauch
    - Multivariante Sexualität (häufig wechselnde sexuelle Kontakte)
    - Eßstörungen
    - Stimmungsschwankungen
    - Schwierigkeiten seine Gefühle wahrzunehmen
    - Selbstabwertung
    - Selbsthaß
    - Versagensängste
    - Ekelgefühle
    - Schamgefühle
    - Schuldgefühle
    - Schwarzweiß-Denken
    - Pessimismus
    - Massive Angst vor dem Alleinsein und Verlassenwerden
    - Unfähigkeit fremde Hilfe anzunehmen

    Begleiterkrankungen
    Die Borderline-Störung tritt sehr häufig im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen auf, etwa Ess-Störungen, Depressionen, Störungen der Sexualität, Zwangs- und Ticstörungen, Suchterkrankungen etc.
    Diese Begleiterkrankungen sind gelegentlich Grund für die Suche nach Hilfe. Im Rahmen der Behandlung oder Psychotherapie wird dann die Borderline-Störung deutlich.
    Dabei können die Verknüpfungen vielfältig sein. Einige Störungen entstehen als Folge der Borderline-Störung (etwas depressive Symptome) oder sind als Bewältigungsversuche zu verstehen (etwa Ess-Störungen oder Substanzmittelmissbrauch), andere verstärken die Probleme der Borderline-Störung.

    URSACHEN
    Aufgrund unterschiedlicher wissenschaftlicher und therapeutischer Ausrichtungen gibt es mehrere Theorien über die Entstehung der Borderline-Erkrankung.
    Es läßt sich ein gehäuftes Auftreten einer Borderline-Persönlichkeitsstörung feststellen, wenn folgende 4 Faktoren in der Kindheit zusammengekommen sind:

    1.) Temperamentvolle Kinder sind gefährdeter (im Sinne biologischer Anlagen)
    2.) Verlusterlebnisse in der Kindheit (können jedoch auch nur in Phantasie des Kindes stattfinden)
    3.) Schmerzen (Kinder, die häufig krank sind und oft unter starken Schmerzen leiden)
    4.) Aggressionen, denen Kinder ausgesetzt sind (Streitereien, Mißbrauch, Kriege,...)
    Da zur Entwicklung eines Borderline-Syndroms mehrere Ursachen auslösend sind sollen hier noch weitere Faktoren genannt werden:
    5.) Störung der Entwicklung innerhalb der ersten drei Lebensjahre: Dieser Altersabschnitt ist für die Entstehung des Borderline-Syndroms von besonderer Bedeutung, weil sich in diesem Zeitraum die Grundsteine der Persönlichkeit entwickeln.
    Die wichtigste Bezugsperson kann aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht empathisch auf das Kind eingehen: sie ist vielleicht selbst psychisch instabil, sie hat persönliche Probleme in der Partnerschaft, im Beruf,...
    Borderline-Persönlichkeiten haben nicht gelernt, daß eine Person gleichzeitig gut und böse sein kann, sondern halten diese Züge eines Menschen strikt voneinander getrennt.
    6.) Häufig findet man in der Kindheit des Betroffenen ein Verlassenheitstrauma:
    Die wichtigste Bezugsperson steht aus anderen Gründen "nicht zur Verfügung". Zum Beispiel weil ein neues Geschwisterchen zur Welt kommt oder ein Angehöriger intensive Pflege benötigt (lange andauernde Überforderung) etc.
    Weiters kann auch das reale Verlassenwerden durch z.B. einen Krankenhausaufenthalt (des Kindes selbst oder der Bezugsperson) oder eine längere berufliche Abwesenheit der Bezugsperson ein traumatisches Erlebnis für das Kind sein
    7.) Emotionale Vernachlässigung
    Die "Primärversorgerinnen" waren lieblos, empathielos und überwiegend destruktiv, häufig jedoch auch in der aggressionswertigen Überfürsorglichkeit.
    8.) Konflikte im Jugendalter (z.B. im Rahmen der Ablösung der Jugendlichen vom Elternhaus)
    9.) Traumatische Erlebnisse
    10.) (Sexueller) Mißbrauch
    Borderline-Patienten sind in einem subtil wechselnd stark destruktiven Milieu aufgewachsen, wobei sich diese Destruktivität auch - und das überzufällig häufig - in direkter körperlicher Gewalt (Prügel) und sexuellen Übergriffen (sexueller Mißbrauch durch den Vater) manifestieren kann.
    Zudem sorgen viele gesellschaftliche Veränderungen dafür, daß sich aus einer leichten Persönlichkeitsentwicklungsstörung eine massive Borderline-Störung entwickeln kann.
    Insbesondere die Individualisierungstendenz, verbunden mit einem Rückgang der Unterstützung durch Familie und soziales Umfeld, sind hier als Beispiele zu nennen.

    Die häufigsten Irrtümer
    - Alle Borderliner sind gleich, sie empfinden dasselbe und verhalten sich auf dieselbe Weise.
    - Die Störung ist chronisch - einmal Borderline, immer Borderline. Eine Besserung des aktuellen Zustandes ist eigentlich nicht möglich.
    - Borderlinestörungen entstehen immer durch sexuellen, körperlichen oder emotionalen Missbrauch in der Kindheit.
    Wer sich an kein Trauma in der Kindheit erinnern kann, braucht Psychotherapie, um das Trauma ins Gedächtnis zurückzurufen und um dann über den wiederbelebten Schmerz die Störung aufzulösen!
    - Die Borderlinestörung gibt es gar nicht:
    Betroffene sind schlecht angepasste, schwer zu beeinflussende Menschen, die mit ihrem Verhalten andere nur kontrollieren oder manipulieren wollen.
    - Es macht keinen Sinn, mit Betroffenen über ihr Denken und Verhalten gemeinsam nachzudenken und zu sprechen.
    - Wenn Partner und Familien sich nur anders verhalten würden, wäre das ganze Problem gelöst. Die Ursache liegt eigentlich nur in der Familie.

  • Über SuizidDatum13.09.2010 19:24
    Thema von MissUnpredictable im Forum Suizid, Tod und Trauer

    In Deutschland nimmt sich durchschnittlich alle 56 Minuten ein Mensch das Leben
    ... alle sechs Minuten, so vermuten Fachleute, versucht es jemand. Bei jungen Menschen unter 25 Jahren wird vermutet, dass die Suizidversuchsrate weit aus größer ist...

    In Deutschland sterben mehr Menschen durch die eigene Hand als im Straßenverkehr, es sterben mehr Menschen durch Suizid als durch illegale Drogen, Aids und Verkehrsunfälle zusammen. Und: Jeder Suizidtote lässt durchschnittlich ca. sechs nahe stehende Menschen zurück, die oftmals kaum wissen, wie sie weiterleben können.

    Suizid und Suizidversuch sind also keine Probleme von Randgruppen, sie sind alltäglich. Grundsätzlich jeder Mensch, vor allem in der Zeit der Pubertät und des frühen Erwachsenenalters, kann in eine Situation kommen, wo er oder sie sich vorstellt, mit einer Selbsttötung für sich eine Lösung zu finden.

    Suizidales Verhalten ist keine Krankheit, sondern eine Tat
    Sie soll eine Lösung sein für einen Zustand, den man nicht mehr länger aushalten will oder ein Appell, der auf die eigene, schwierige, ausweglos scheinende Situation hinweisen soll. Sicher stehen oft auch Krankheiten im Hintergrund, wie z.B. Depressionen, Suchtkrankheiten oder so genannte Persönlichkeitsstörungen. Hier sind Medikamente und / oder psychotherapeutische Hilfen oft sehr hilfreich. Viele Betroffene brauchen aber auch ganz normale Menschen, mit denen sie über sich und ihre Situation, ihre Wünsche und Ängste und inneren Abgründe sprechen können. Sie suchen in erster Linie keine Lösung, sondern Verständnis, Zeit und Vertrauen.

    Selbstmord hat viele Namen: Suizid, Freitod, Selbsttötung
    Fachleute sprechen von Suizid, “Selbstmord” lehnen sie ab.Jährlich sterben in Deutschland mehr Menschen durch Suizid als im Straßenverkehr. Trotzdem ist Suizid ein Tabuthema, über das viele Vorurteile kursieren, Vorurteile, die lebensgefährlich sein können:


    Von den 11.150 Suiziden in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2004 wurden folgende Todesursachen erfasst[22]:

    Erhängen/Ersticken 5538 (50 %)
    Sturz in die Tiefe 1100 (10 %)
    Vergiftung durch Medikamente 940 (8 %)
    Erschießen 572 (5 %)
    Sich vor den Zug oder vor Autos werfen 556 (5 %)
    Abgase ins Auto leiten 216 (2 %)
    Männer griffen 2006 in 52,6 % der Fälle zu so genannten harten Suizidmethoden wie Erhängen, Erdrosseln oder Ersticken, Sturz in die Tiefe, Schienen- oder Straßensuizid und Erschießen und damit häufiger als Frauen (34,5 %), die weiche Methoden wie eine Vergiftung mit einer Überdosierung von Medikamenten etc. ergriffen.[23]

  • Was sind Ängste und Phobien?Datum13.09.2010 19:19
    Thema von MissUnpredictable im Forum Angststörungen und Pho...

    Ängste gehören zum Leben, wie Gefühle überhaupt. Sie treten in den unterschiedlichsten Situationen und Zusammenhängen auf, weisen auf drohende Gefahren hin und haben damit eine wichtige Schutzfunktion für den Menschen.

    Berichtet ein Patient über zunehmende Ängste, so gehört die Klärung der Frage, ob es sich um eine "Angststörung" oder eine "berechtigte Angst" handelt zu den allerersten und wichtigsten Massnahmen. Denn der Blick kann verstellt sein dafür, dass eine aufkommende Angst auf eine tatsächlich bestehende Gefahr hinweisen könnte (z.B. auf das Entgleiten eines Lebenskonzeptes, eine schwelende Beziehungskrise etc..) oder, wie im Fall der Phobie, eine möglicherweise berechtigte Angst der psychischen Abwehr auf einen unbedeutend scheinenden Gegenstand verschoben sein könnte oder sich wie bei den Panikattacken in verfremdeter Form am falschen Ort zeigen und in ihrer ursprünglichen Bedeutung dadurch nicht direkt zu erkennen sein könnte. Angst kann auch ein "Begleitsymptom" einer anderen Erkrankung (körperlich oder psychisch) sein, weshalb das Auftreten einer solchen Symptomatik eine umfangreiche medizinische und psychiatrische Abklärung notwendig macht.In solchen Fällen einer eigentlich berechtigten Angst wäre es kurzsichtig, diesen Affekt sofort zum (einzigen) "Symptom" zu erklären und entsprechend "symptomatisch" zu behandeln. Vielmehr muss geprüft werden, ob nicht z.B. die "Ahnungslosigkeit" des Patienten, woher seine Angst kommen könnte, das eigentliche Symptom darstellt und im Zentrum der weiteren Diagnostik und Therapie zu stehen hätte. Meist geht in der Praxis dann beides Hand ihn Hand und die konkrete Behandlung gestaltet sich dann eben "mehrdimensional" und vor allem möglichst "kausal", also auf die Ursache bezogen. Häufig sind allerdings Ängste und Panikattacken tatsächlich Störungen im eigentlichen Sinne des Wortes, z.B. ein angeborener Überschuss an Angst oder eine (möglicherweise durch biographische Faktoren mitbedingte) Irritation oder Fehlentwicklung im affektiven Bereich, die dann gezielt angegangen, mit kognitiven und übenden Verfahren sowie medikamentöser Unterstützung in Grenzen gehalten bzw. möglichst überwunden werden müssen. Ein effektives Training ist dann sehr wichtig, damit der Betroffene nicht stetig in seiner Lebensentfaltung behindert und im Verlauf invalidisiert wird.

    Phobien
    "Phobien" sind irrationale Ängste vor ganz bestimmten Dingen oder Situationen, die sich durch Vermeidung des Auslösers kontrollieren lassen. Dem betreffenden Patienten ist meist bewusst, dass seine Ängste übertrieben sind. Ziel einer phobischen Reaktion können die unterschiedlichsten Dinge sein. Häufig ist die sogenannte soziale Phobie, d. h. das Auftreten starker Ängste bis hin zur Panik in sozialen Situationen. Weitere bekannte Phobien sind die Flugangst, die Spinnenangst oder Spinnenphobie (siehe unten), die Platzangst und die Redeangst.

    Phobien betreffen auch häufig das Aufhalten in grossen Menschenmengen , das Einkaufen in grossen Kaufhäusern, das Überqueren grosser Plätze, das Autofahren, das Durchfahren von Tunneln, das Benutzen eines Aufzugs oder der U-Bahn (Metro), eines Busses oder Zuges.

    Häufig ist die sogenannte "Agoraphobie", die sich ursprünglich nur auf die Angst vor grossen öffentlichen Plätzen bezog und heute aber andere typische Ängste mit einbezieht, so etwa generell die Angst vor anderen öffentlichen Situationen, wie das Aufhalten in Menschenmengen, Angst vor dem Busfahren, vor Reisen oder überhaupt vor dem Verlassen des Hauses oder des Wohnortes.

    Es gibt eine Unzahl von möglichen Phobien, phobische Reaktionen können sich auf alles und jedes richten. Bei ganz umschriebenen phobischen Ängsten nennt man dies eine spezifische Phobie. Im Folgenden sind einige bekanntere spezifische Phobien aufgelistet:

    ■Angst vor Katzen (Ailurophobie)
    ■Angst vor Vögeln (Ornithophobie)
    ■Angst vor Spinnen (Arachnophobie)
    ■Ängste vor engen Räumen (Klaustrophobie)
    ■Ängste vor Blut (Hematophobie)
    ■Ängste vor grossen Höhen (Bathophobie)
    ■Angst vor dem Fliegen (Flugangst, Aviophobie)
    ■Angst vor Krankheiten (z.B. Krebs)
    ■Angst vor grossen Menschenmengen (Demophobie, Ochlophobie) )
    ■Angst vor grossen Räumen, z. B. auch Angst in grossen Kaufhäusern
    ■Angst vor dem Sprechen (Glossophobie)
    ■Angst, in der Öffentlichkeit das Wort zu ergreifen (Homilophobie)
    ■Angst vor dem Auftreten der Angst ("Angst vor der Angst", Phobophobie)

  • Was sind Depressionen?Datum13.09.2010 19:17
    Thema von MissUnpredictable im Forum Depressionen

    Depressiv (lat. deprimere „niederdrücken“) bezeichnet umgangssprachlich einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit. In der Psychiatrie wird die Depression den affektiven Störungen zugeordnet. Im gegenwärtig verwendeten Klassifikationssystem psychischer und anderer Erkrankungen (ICD 10) lautet die Krankheitsbezeichnung depressive Episode oder rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung. Die Diagnose wird allein nach Symptomen und Verlauf gestellt. Zur Behandlung depressiver Störungen werden nach Aufklärung über die Ursachen und den Verlauf der Erkrankung Antidepressiva eingesetzt, aber auch ergänzend oder allein Psychotherapie, wie z. B. tiefenpsychologische oder verhaltenstherapeutische Verfahren.

    Die Krankheit Depression ist charakterisiert durch Stimmungseinengung (Verlust der Fähigkeit zu Freude oder Trauer; Verlust der affektiven Resonanz, d. h. der Patient ist durch Zuspruch nicht aufhellbar), Antriebshemmung, mit oder ohne Unruhe, Denkhemmung, Schlafstörungen. Diese Schlafstörungen sind Ausdruck eines gestörten 24-Stundenrhythmus. Häufig geht es dem Kranken in den frühen Morgenstunden so schlecht, dass er nicht mehr weiter schlafen kann. Liegt diese Form des gestörten chronobiologischen Rhythmus vor, fühlt sich der Patient am späten Nachmittag und Abend jeweils besser, bis dann einige Stunden nach Mitternacht die depressive Symptomatik in voller Stärke wieder einsetzt. Weitere Symptome können sein: übertriebene Sorge um die Zukunft, unter Umständen überbetonte Beunruhigung durch Bagatellstörungen im Bereich des eigenen Körpers (siehe Hypochondrie), das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Hilflosigkeit, sowie soziale Selbstisolation, Selbstentwertung und übersteigerte Schuldgefühle, dazu Müdigkeit, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, das Denken ist verlangsamt (Denkhemmung), sinnloses Gedankenkreisen (Grübelzwang), dazu Störungen des Zeitempfindens. Häufig bestehen Reizbarkeit und Ängstlichkeit. Negative Gedanken und Eindrücke werden über- und positive Aspekte nicht adäquat bewertet. Das Gefühlsleben ist eingeengt, was zum Verlust des Interesses an der Umwelt führen kann. Auch kann sich das sexuelle Interesse vermindern oder erlöschen (Libidoverlust). Bei einer schweren depressiven Episode kann der Erkrankte in seinem Antrieb so gehemmt sein, dass er nicht mehr einfachste Tätigkeiten, wie Körperpflege, Einkaufen oder Abwaschen verrichten kann. Der Schlaf ist nicht erquickend, das morgendliche Aufstehen bereitet Probleme (Morgentief; Tagesschwankungen). Bei einer seltenen Krankheitsvariante verhält es sich umgekehrt: Es tritt ein sogenanntes „Abendtief“ auf, d. h. die Symptome verstärken sich gegen Abend und das Einschlafen ist erschwert oder erst gegen Morgen möglich.

    Depressive Erkrankungen gehen mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten Vitalstörungen, wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme („Kummerspeck“), häufig auch mit Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust.

    Während einer depressiven Episode ist die Infektionsanfälligkeit erhöht.

    Je nach Schwere einer Depression kann sie mit latenter oder akuter Suizidalität einhergehen. Es wird vermutet, dass der größte Teil der jährlich circa 12.000 Suizide in Deutschland auf Depressionen zurückzuführen ist.

  • Was ist SvV?Datum13.09.2010 19:14
    Thema von MissUnpredictable im Forum Selbstverletzendes Ver...

    SVV heisst SelbstVerletztendes Verhalten und tritt in verschiedenen Formen auf.

    - schneiden mit scharfen Gegenständen wie z.B. Rasierklingen und Messern
    - mit Scherben die Haut einritzen
    - Wiederholtes Kopfschlagen
    - Ins-Gesicht-schlagen
    - In-die-Augen-bohren
    - Beißen in Hände, Lippen oder andere Körperpartien
    - oberflächlichen Hautverletzungen
    - Verbrühungen
    - sich mit Zigaretten oder einem Bügeleisen Verbrennungen zufügen
    - Abbeißen von Fingerkuppen
    - Verletzungen durch Kopfschlagen
    - exzessiver Sport
    - ungesunde Ernährung
    - zuwenig Schlaf

    SVV heisst Menschen, die sich selbst verletzen, können häufig nicht mit ihren Gefühlen umgehen, und es scheint einen biologisch erklärbaren Antrieb dafür zu geben. Sie neigen zu leichter Aggressivität und ihr Gemütszustand zum Zeitpunkt der Selbstverletzung ist wahrscheinlich eine stark intensivierte Version einer langbestehenden zugrundeliegenden Stimmung, (Herpertz, 1995). Ähnliche Ergebnisse beschrieben Simeon et al. (1992); sie fanden heraus, daß es zwei emotionale Hauptzustände gibt, die am häufigsten bei den Personen, die sich selbst verletzen, zum Zeitpunkt der Handlung vorhanden sind: Angst- und Ärgergefühle, die zudem seit längerer Zeit als Persönlichkeitsmerkmale bestehen. Linehan (1993a) fand heraus, daß die meisten SVV-ler ein stimmungsabhängiges Verhalten zeigen, in Übereinstimmung mit den Forderungen ihres gegenwärtigen Gefühlszustandes handeln, anstatt längerfristige Wünsche und Ziele zu erwägen.
    Nach Steven Levenkron (1998) sind SVV-ler in der Gesellschaft oft weder unauffällig, scheu oder schüchtern, trotzdem fühlen sie sich als Aussenseiter, denken, dass sie anders als alle Menschen in ihrer Umgebung sind. Sie leiden unter einer ständigen Angst, die grundlos ist, und schaffen sich durch die Selbstverletzung Erleichterung.
    Viele SVV-ler sind nicht in der Lage ihre Gefühle anders auszudrücken oder die Emotionen anderer Menschen wahrzunehmen, dies führt zu einer Isolation, einem defensiven Leben, in dem es lediglich ums Überleben geht.


    Das Gesamtbild zeigte sich bei Menschen, die:

    - sich selbst nicht leiden können und sich verneinen
    - sehr empfindlich auf Ablehnung reagieren
    - chronisch ärgerlich sind, normalerweise auf sich selbst
    - dazu neigen, ihre Angst zu unterdrücken
    - einen hohen Grad aggressiver Gefühle besitzen, was sie sehr stark mißbilligen und dann häufig unterdrücken, oder nach innen lenken
    - impulsiver sind und es an Impulskontrolle mangelt
    - dazu neigen nach ihrer momentanen Stimmungslage zu handeln
    - dazu neigen, in den Tag hinein zu leben und nicht weiterzuplanen
    - die depressiv und selbstmordgefährdet/selbstzerstörerisch sind
    - unter chronischen Angstzuständen leiden
    - leicht reizbar sind
    - die sich selbst als nicht fähig erachten, mit Situationen und Emotionen umzugehen
    - keine vielfältigen Möglichkeiten der Verarbeitung und Bewältigung besitzen
    - glauben, daß sie nicht die Fähigkeit besitzen, ihr Leben zu meistern
    - dazu neigen, "den Kopf in den Sand zu stecken", vermeiden Probleme
    - kein Selbstvertrauen besitzen
    - sich als machtlos empfinden
    - sich überall, wo sie sind, allein fühlen
    - sich emotional niemandem anvertrauen, sich auf niemanden verlassen können

    Genaue Zahlen, wie viele Menschen sich in Deutschland selbst verletzen gibt es nicht, nach Schätzungen sind es ca. 800.000 Mädchen, mit Sicherheit sind es aber mehr. Daten über Jungen gibt es kaum, die Zahl wird aber als deutlicher geringer eingestuft, das Verhältnis ist etwa 5:1.
    Das sich hauptsächlich Mädchen ritzen wird darauf zurückgeführt, dass sie nach gesellschaftlichen Normen ruhiger und fürsorglicher als Jungen sein sollen, ihre Aggressionen oft nicht ausleben dürfen. Schon in der Erziehung haben sie Angst vor Liebesentzug, da sich ihre Agressionen als erstes gegen die Mutter richten, dies führt zu einem nach Innen richten der Aggressionen, Jungen agieren eher fremdaggressiv.
    SVV beginnt häufig in der Pupertät, sie ist eine schwierige Phase in der es ein grosses Aggressionspotential gibt, dass Mädchen schlecht nach aussen bringen können. Sie suchen die Fehler oft bei sich selbst, wenn sie einen Verlust von Liebe und Anerkennung erfahren, nachdem sie versucht haben ihre Interessen durchzusetzen, aus diesem Konflikt resultiert oft eine depressive oder autoaggressive Reaktion.

    SVV ist oft nur ein Symptom unter vielen, daher kann man diese Aussagen nicht verallgemeinern, natürlich können auch ganz andere Personen betroffen sein! Vielen SVV-ler sind ihre Probleme vielleicht gar nicht bewusst, sie fühlen sich vielleicht unverstanden, weil es nach aussen so aussieht, als hätten sie ein ganz normales Leben und "dürften" gar keine Probleme haben. Gerade der Satz "was willst Du denn schon für Probleme haben" tut weh und ist sicher nicht die richtige Reaktion, wenn jemand versucht sich einem anderen Menschen anzuvertrauen!

  • VorstellungsbogenDatum13.09.2010 10:51
    Thema von MissUnpredictable im Forum Vorstellungen

    Vorstellungsbogen für ~unpredictable~

    Bitte füllt diesen Steckbrief nach eurer Anmeldung aus. Danke

    1.Nick:
    2.Name:
    3.Alter:
    4.Geburtstag:
    5.Wohnort:

    6. Was hast du für (eine) psychische Störung(en)?
    7. Seit wann hast du diese?
    8. Warst du schon mal in stationärer Therapie?
    9. Bist du in ambulanter Therapie?
    10. Wer weiß von deine r/n Störung(en)?
    11.Wie sieht ein „normaler“ Tag für dich aus ?

    12.Familienstand ?
    13.Wohnungssituation [Allein-lebend, bei den Eltern, ...] ?
    14.Berufliche Situation ?
    15.Hobbys ?
    16.Stärken/ Schwächen ?

    17. Was erwartest du von einem Forum wie diesem?
    18. Bist du noch in anderen Foren? Wenn ja welche?
    19. Wie kamst du auf unpredictable?
    20.Sonstiges [Alles was du sonst noch gerne loswerden möchtest...]:

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Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Gaby1961
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